Zwischenfruchtanbau

Jäger und Bauern verbessern Lebensraum für Wildtiere

 

Gemeinsam setzen sich BJV und BBV für Zwischenfruchtanbau ein

Mit einer gemeinsamen Aktion zum wildtiergerechten Zwischenfruchtanbau fördern der Bayerische Jagdverband (BJV) und der Bayerische Bauernverband (BBV) die Lebensräume für Niederwild. Jäger und Bauern haben im vergangenen Jahr Bayern weit auf etwa 1800 Hektar eine Mischung mit zehn verschiedenen Arten wie Buchweizen, Ramtillkraut, Kresse, Seradella, Alexandrinerklee, einjährige Luzern, Phacelia, Bockshornklee, Saatwicke und Sonnenblume, gesät und so den Lebensraum für Wildtiere verbessert. Es wurden ökologisch wertvolle Strukturen innerhalb der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung verbessert und geeignete Flächen für Nahrung und Deckung geschaffen.

Diese Aktion wird auch im laufenden Jahr mit besseren Konditionen wieder aufgelegt.

Die Landwirte leisten dabei einen wichtigen Beitrag, wenn sie nach der Getreideernte im Sommer und der Maisansaat im nächsten Jahr Zwischenfrüchte auf den abgeernteten Flächen anbauen. Die neu entwickelte Saatmischung sorgt nicht nur für Artenvielfalt auf den Äckern, sondern bietet Hasen, Rebhühnern und vielen Kleinvögeln, in den Wintermonaten auch Rehen, Lebensraum und Nahrungsgrundlage außerhalb des Waldes. Der Zwischenfruchtanbau ist ein wichtiger Schritt, den stetigen Rückgang der Wildtierpopulationen aufzuhalten und den Tieren artgerechte Äsung außerhalb der Wälder zu bieten, um diese zu entlasten.

Auch für die Landwirte sind Zwischenfrüchte in vielerlei Hinsicht ein echter Gewinn: Sie lockern den Boden auf, fördern das Bodenleben und schützen ihn gleichzeitig vor Erosion. Der Anbau hilft Humus aufzubauen und wenn im Frühjahr das Feld mit der Gründüngung umgebrochen wird, kommen neue Nährstoffe in den Boden.

Die Landwirte erhalten auf Antrag 65,– € je ha bis zu einer Fläche von 6 ha je Betrieb. Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt sein. Umgebrochen darf die Fläche nach dem 15. Februar des Folgejahres werden.

Eine Bezuschussung für Flächen, die in die Maßnahmen Winterbegrünung und Mulchsaat des Kulturlandschaftsprogramms einbezogen sind, ist nicht möglich.

Antragsformulare und Auskünfte erteilen die örtlichen Jägerinnen und Jäger.

 

Dieter Grau, Jagdberater Landkreis Ansbach